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Moderne Sklaverei: Versteckte Risiken in Investmentportfolios

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Moderne Sklaverei zählt zu den am meisten unterschätzten Menschenrechtsproblemen unserer Zeit – und sie ist tief in globalen Lieferketten verwurzelt. Damit betrifft sie auch institutionelle Investmentportfolios, warnt Maria Nazarova-Doyle, globale Leiterin für nachhaltige Investments bei IFM Investors, im Gespräch mit dem britischen Portal Impact Investor.

Der aktuelle Bericht Addressing Modern Slavery in Investment Portfolios zeigt, dass Zwangsarbeit nicht nur ein soziales, sondern auch ein erhebliches finanzielles Risiko darstellt. Produktionsausfälle, Lieferkettenstörungen und steigende Kosten sind direkte Folgen, dazu kommen Schwächen in der Unternehmensführung. Verschärfte Regulierungen erhöhen den Druck zusätzlich: Australien plant zivilrechtliche Sanktionen bei Verstößen, während die EU ab 2027 den Import von Zwangsarbeitswaren verbieten will.

Institutionelle Investoren – allen voran Pensionsfonds – beziehen das Thema zunehmend in ihre Auswahlkriterien für Fondsmanager ein. Doch die praktische Umsetzung bleibt schwierig. Risiken sind oft schwer zu erkennen, Unternehmensberichte lückenhaft, Daten fragmentiert. Hinzu kommt, dass viele Regulierungen vor allem Transparenz fordern, jedoch weniger konkrete Maßnahmen zur Risikovermeidung.

Nazarova-Doyle betont, dass Fortschritte nur durch ein koordiniertes Vorgehen von Investoren, Unternehmen, Regulierungsbehörden und Zivilgesellschaft erreicht werden können. „Die Integration von Risiken moderner Sklaverei in den gesamten Investmentprozess ist sowohl moralisch geboten als auch wirtschaftlich notwendig, um Portfolios zu schützen und das Vertrauen der Stakeholder zu sichern“, so die Expertin.

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von wpservice
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