Stark rückläufig waren die Genehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen mit einem Minus von 36,5 Prozent. Gegen den Trend nahmen die Genehmigungen von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zu – um 2,5 Prozent (2.700 Wohnungen). Insgesamt wurde laut Destatis in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres der Bau von 229.900 Wohnungen genehmigt. Im Dreimonatsvergleich nahm die Zahl der genehmigten Wohnungen von Juni bis August 2017 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent ab.
Die Genehmigungen für Bauanträge für Wohnungen waren bereits im ersten Halbjahr 2017 deutlich zurückgegangen: Mit 169.454 Wohnungen waren 7,3 Prozent weniger genehmigt worden als in den ersten sechs Monaten 2016. Kritik kam von den Branchenverbänden. In den ersten neun Monaten 2016 waren in Deutschland 276.297 Wohnungen genehmigt worden, so viele wie seit 1999 (331.600) nicht mehr.
Die Zahl der Baugenehmigungen von Neubauwohnungen in Wohngebäuden insgesamt hat in den ersten acht Monaten 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent (7.300 Wohnungen) abgenommen. Die Zahl genehmigter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern erreichte mit 111.600 Wohnungen den höchsten Wert von Januar bis August seit zwanzig Jahren (im vergleichbaren Zeitraum 1997: 151.700 Wohnungen).
Deutlich rückläufig waren die Baugenehmigungen von Wohnungen in Einfamilienhäusern: sie gingen um sechs Prozent (minus 3.900 Wohnungen) zurück. In Zweifamilienhäusern meldet Destatis einen Rückgang um 0,3 Prozent, das sind 50 Wohnungen weniger als in den ersten acht Monaten 2016. Zugelegt haben zuletzt die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise, wie der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) berichtet.
Die Genehmigungen von Wohnungen in Wohnheimen sind Destatis zufolge um satte 36,5 Prozent gesungen, nach rund 31 Prozent in den Vergleichen der ersten Halbjahre 2016 und 2017 – in Zahlen bedeutet dies ein Minus von 6.100 Wohnungen. Zu dieser Kategorie zählen unter anderem Flüchtlingsunterkünfte. Auch die Genehmigungen für Wohnungen, die durch Um- und Ausbaumaßnahmen entstehen sollten, ging deutlich zurück mit minus 21,7 Prozent (7.600 Wohnungen).
„Das ist eindeutig die falsche Richtung“, sagt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss. „Vor diesem Hintergrund werden wir das Ziel der Union von 1,5 Millionen Wohnungen in den nächsten vier Jahren nicht erreichen“. Die Regierung müsse jetzt entscheiden, ob sie weiter regulieren oder bauen wolle. Der Verband fordert schnellere Grundstücksvergaben, Baugenehmigungsverfahren und neue Anreize für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau. Die Erhöhung der linearen AfA von derzeit zwei auf mindestens drei Prozent sei überfällig, ebenso wie die Senkung der Grunderwerbsteuersätze.
Erfreulich sei die Zahl genehmigter Büro- und Verwaltungsflächen. Diese habe im Vorjahresvergleich um 9,4 Prozent zugenommen.
Quelle: Haufe
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