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Immobilienpreise im Nord-Osten: Minuszeichen sogar in Berlin

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Berlin hat lange seine Sonderposition unter den Immobilienmärkten im Nord-Osten behauptet und entgegen dem Trend steigende Eigenheimpreise gemeldet. Nun sind die Minuszeichen – ebenso wie in Hamburg und Hannover – auch in der Hauptstadt angekommen. Einzig Dresden überrascht mit einem Preisplus im Wohnungsbereich. Das geht aus der aktuellen Datenanalyse „Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region Nord/Ost 4. Quartal 2022“ hervor.

Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 werden Eigentumswohnungen in Berlin im vierten Quartal 2022 um 1,57 Prozent günstiger und Häuser um 2,16 Prozent. Auch die Medianpreise geben nach: Käufer zahlen im Schnitt 136 Euro pro Quadratmeter weniger für ein Appartement als im Vorquartal und 54 Euro pro Quadratmeter weniger für ein Haus in der Region Berlin.

Obwohl derzeit die Käufer die Oberhand bekommen, bleibt die Nachfrage verhalten. In Zeiten gestiegener Zinsen können oder wollen sich viele kein Eigenheim in und um Berlin mehr leisten. Erschwerend kommt für alle Immobilieninteressenten hinzu, dass die Kreditinstitute ihre Vergabekriterien verschärft haben, erklärt Ekkehard Enkelmann, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Berlin: „Auch einige der marktführenden Banken finanzieren ab sofort nur noch maximal 95 Prozent des Kaufpreises. Zudem erstellen sie vermehrt eigene Gutachten zum Immobilienwert und greifen nicht mehr nur auf Statistiken von Bewertungsunternehmen zurück. Die Bankeneinwertung fällt meist deutlich schlechter aus, weil sie die Vorjahrespreise nicht mitberücksichtigen.“

Aller Katerstimmung zum Trotz steht für Enkelmann fest: „Der Immobilienmarkt rüttelt und schüttelt sich gerade, aber Berlin bleibt eine attraktive Stadt. Es wird eine deutliche Korrektur der Immobilienpreise geben, wo wir in den letzten Jahren viele Fantasiewerte gesehen haben. Dann werden wieder mehr Finanzierungen machbar sein und die Nachfrage wird anziehen. Der Markt normalisiert sich – allerdings nicht von heute auf morgen.“

Von einem Preisverfall kann zwar in Hamburg noch nicht die Rede sein. Mit minus 5,65 Prozent zum Vorquartal sinken die Wohnungspreise zum Jahresende allerdings so deutlich wie nie, seit Erhebungsbeginn des Dr. Klein Trendindikators Immobilienpreise im Jahr 2007. Bei den Häusern in der Elbmetropole zeigt sich mit minus 2,5 Prozent ebenfalls ein beachtlicher Rückgang. Demgegenüber stehen Spitzenpreise, die nach wie vor hoch sind. Für die teuersten Wohnungen geben Käufer fast 17.800 Euro pro Quadratmeter aus, für Häuser über 15.000 Euro pro Quadratmeter.

Die Daten in Hannover weisen Ähnlichkeiten mit denen Hamburgs auf: Ein Preisrückgang von minus 0,57 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern und minus 3,91 Prozent bei Appartements sind kein extremer Einbruch, aber seit sechs Jahren im Haus- und sogar 15 Jahren im Wohnungsbereich die auffälligsten Minderungen. Auch der tatsächlich gezahlte Medianpreis für Appartements in Hannover geht im Vergleich zum dritten Quartal zurück. Nachdem er zuvor noch auf 3.478 Euro pro Quadratmeter gestiegen war, gibt er in den letzten drei Monaten des Jahres mit 3.334 Euro pro Quadratmeter signifikant nach.

Als einzige unter den vier Städten wartet Dresden mit etwas höheren Preisen auf: plus 0,31 Prozent bei Appartements. Der Medianpreis steigt um vier Euro pro Quadratmeter: Im Mittel zahlen Wohnungskäufer 3.333 Euro pro Quadratmeter. Demgegenüber sind Ein- und Zweifamilienhäuser um 1,89 Prozent günstiger als im dritten Quartal und die Medianpreise verstetigen im Haussektor ihren Abwärtstrend: Neubesitzer geben durchschnittlich rund 50 Euro pro Quadratmeter weniger aus als im Vorquartal. (DFPA/JF1)

Die Dr. Klein Privatkunden AG mit Sitz in Lübeck ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 250 Filialen beraten über 700 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport SE.

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